Formenbau

Die Vervielfältigung eines Modells wird immer über eine Form erreicht. Ziel der Abformung ist es ein möglichst rückstandslos verbrennbares Medium zu gewinnen, wie z.B. Wachs oder bestimmte Kunststoffe, die dann eine endgültige Nachbildung in Metall ermöglichen.

Silikonformen

Bei der Erstellung der Silikonform braucht man keinerlei Einsatz von Temperatur und Druck. Daraus ergibt sich zum einen nahezu Schwundfreiheit des späteren Gussteils, zum anderen können auch Materialien wie Wachs, Kunststoff, Polymere aus 3D-Druck, Naturprodukte etc. abgeformt werden.

Bei der Erstellung wird das Modell in flüssiges Silikon eingegossen und unter Vakuum werden im angerührten Silikon enthaltene Luftblasen herausgesaugt. Der Härtungsprozess dauert mehrere Stunden. Eine Trennung der Form erfolgt nach der “Schneidetechnik” (s. Abschnitt Gummiform). Silikonformen weisen inzwischen im Vergleich zu Gummiformen eine höhere Härte auf. Diese ergibt Vorteile in Bezug auf Naht, Oberflächengenauigkeit, Stabilität bei engen Stellen oder großen Flächen sowie auch der Lebensdauer und Haltbarkeit der Form.

Auf Grund der soeben beschriebenen Vorteile der Silikonformen, werden heute über 90 % der Abformungen in unserem Hause aus Silikon gefertigt.

Gummiformen

Gummiformen gewähren in einzelnen Fällen bessere Luftentweichungsmöglichkeit beim Wachsspritzen und sind etwas dehnbarer zum Beispiel bei der Abbildung von Hohlkörpern.
Bei der Herstellung von Gummiformen werden vereinfacht ausgedrückt mehrere Lagen Gummi übereinander geklebt, darauf das Modell platziert und darüber wieder mehrere Lagen Gummi. Dieses “Sandwich” wird nun bei ca. 150°C in einer Metallpresse erhitzt.

Das Gummi verflüssigt sich, kann sich aber innerhalb der Presse nicht ausdehnen, wodurch ein erheblicher Druck entsteht. Durch die hitzebedingte Umwandlung und den Druck wird ein Umformungs- und Verfestigungsprozess eingeleitet. Die nach dem Pressen entstandene Gummiform muss nun aufgetrennt werden, um das eingeschlossene Metallmodell zu entnehmen. Prinzipiell unterscheidet man zwei Verfahren. Imprägniert man vor dem Pressen die Berührflächen mit einem Trennmittel, so verbinden sie sich nicht vollständig. Die gepresste Form kann also in der Mitte auseinandergerissen werden (Reißtechnik).

Bei komplexeren Modellen empfiehlt sich der Einsatz der “Schneidetechnik”. Bei der Schneidetechnik wird eine Form mittels eines Chirurgenskalpells an der vorher markierten Trennlinie des Modells aufgeschnitten. Neben der Einschränkung der Modellmaterialien (müssen Hitze und Druck aushalten – keine hohlen Teile!), hat die Gummiform den entscheidenden Nachteil, dass ca. 3,5 % Gesamtschwund, bei massiven Teilen sogar über 5 % auftritt.

Metallformen

Metallformen werden ausschließlich zur Produktion von großen Stückzahlen verwendet. Grund hierfür sind die hohen Erstellungskosten, die oftmals eine sehr große Bestellmenge zur wirtschaftlichen Umlegung auf die Stückkosten des Einzelteils voraussetzen. Dafür wird eine hohe Präzision erreicht sowie niedrigere Produktionskosten der Rohgussteile, da an Stelle von Wachs mit maschinell gefertigten Kunststoffteilen gegossen werden kann.

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